Wie Angehörige kinderleicht Kontakt zu ihren Liebsten im Pflegeheim aufrechterhalten können
12.8.2024

Wie Angehörige kinderleicht Kontakt zu ihren Liebsten im Pflegeheim aufrechterhalten können

Kursana nutzt heute bereits Remoryo um Pflegebedürftige und Angehörige zusammenzubringen

Artikel vom 12.03.2024

Die Familie ist immer präsent

Kriftel. Für Senioren, die in einer Pflegeeinrichtung ein neues Zuhause gefunden haben, ist die Verbindung zu ihrer Familie, die Kommunikation mit Angehörigen besonders wichtig. Neben den persönlichen Besuchen wird am Telefon geplaudert, in handschriftlichen Briefen und manchmal auch in E-Mails aus dem Alltag erzählt. Via SMS und WhatsApp fließen Nachrichten hin und her. Für die ältere Generation im Kursana Domizil am Freizeitpark gibt es jetzt eine weitere Option, mit der Familie in Kontakt zu bleiben und von den Kindern, Geschwistern, Enkeln, Urenkel oder Bekannten zu erfahren, was sie beschäftigt und was es Neues gibt: Das Familienmagazin.

Senioren sind es als wahrscheinlich letzte Generation von Zeitungsabonnenten gewohnt, Nachrichten auf gedrucktem Papier und Erzählungen in Büchern zu lesen. Somit passt ein Magazin, ein Heft, das man in den Händen hält oder das auf dem Tisch liegt, gut zu den Älteren. Das Familienmagazin ist ein buntes Sammelsurium voller Texte und Fotos aus dem Leben der Angehörigen, die der Mutter, der Großmutter der Schwester in der Senioreneinrichtung auf diesem Wege gern etwas aus ihrem Leben mitteilen möchten.

„Das gefällt mir so gut, weil die ganzen Aktivitäten der Familie vom Vormonat zu sehen sind. Und dann sind da auch noch Rätsel drin, die ich gerne mache“, sagt Erika Hoffmann aus dem Kursana Domizil. Die 95-Jährige ist immer auf dem neuesten Stand, weiß was in der Familie los ist und hat Anteil an dem, was beispielsweise ihre Enkeltochter oder deren Kinder erleben. „Mein siebenjähriger Urenkel hat mir am Telefon ganz stolz vom Ausflug in den Taunus erzählt, und jetzt halte ich das Familienmagazin mit den Fotos vom Feldberg in meinen Händen.“

„Das Magazin baut Brücken und stärkt die Verbindungen zur Familie. Für unsere Bewohnerinnen und Bewohner ist es eine hervorragende Möglichkeit, Alltagsmomente und Erinnerungen ihrer Angehörigen festzuhalten“, sagt Stephanie Hoyer, Direktorin des Kursana Domizils Kriftel. „Wir sehen bei den Senioren, die das Heft bestellt haben, wie sie sich freuen, darin zu blättern und zu lesen“, so Stephanie Hoyer.

Das Familien-Fotomagazin ist das erste Projekt des Frankfurter Start-Up-Unternehmens „Remoryo“. Die beiden jungen Geschäftsführer Philipp Pfefferle und Julius Blümel befinden sich nach der einjährigen Experimentier- und Probezeit in der Gründungsphase ihrer GmbH. Der Firmenname „Remoryo“ ist nach Darstellung von Philipp Pfefferle eine verbale Neuschöpfung, die sich aus dem englischen Wort recurrent für wiederkehrend und Memory, der Erinnerung, zusammensetzt. „Mit dem persönlichen und interaktiven Familien-Fotomagazin können emotionale Momente wach gehalten werden“, sagt der Firmenchef. Das Gründer-Duo beschreibt das Kreieren des Familienmagazins als kinderleichte Aufgabe. Die Abonnenten des Heftes hätten die Gelegenheit, „mit minimalem Aufwand eine riesige Wirkung zu erzielen, indem sie Ihre Monatserlebnisse für ihre Liebsten noch einmal Revue passieren lassen“, so Philipp Pfefferle

Das Konzept komme bisher super gut an, sagt der 32-jährige Julius Blümel, der wie Pfefferle in Stuttgart aufgewachsen und ebenfalls Betriebswirtschaftslehre studiert hat. Beide waren bis vor einem Jahr noch Kollegen in einer Unternehmensberatung, in der sie sich aber nicht wohlfühlten und stattdessen beruflich lieber etwas Eigenes auf die Beine stellen wollten. Ihre Grundidee beschreiben sie so: „Wir möchten ein Produkt anbieten, das der Gesellschaft etwas bringt.“ Die Brücke zur älteren Generation und den Senioreneinrichtungen hat Philipp Pfefferle gebaut. Der 28-Jährige hat sich in seiner Masterarbeit damit beschäftigt, wie ältere Menschen moderne Kommunikationstechnologien nutzen können, um das Gefühl von Einsamkeit zu verhindern.

Auch wenn sich im Kursana Domizil niemand einsam fühlt, so sehen die ersten Abonnenten das Familienmagazin als große Bereicherung. Das Heft sei ein Gewinn für beide Seite, die Senioren in der Einrichtung und die Angehörigen, die in Wort und Bild über ihre Erlebnisse berichten. Das Heft gefällt vor allem all jenen, die mit den Kommunikationsmöglichkeiten der digitalen Technik am Computer oder Smartphone nicht klar kommen.

Die Bedienung und das Ausarbeiten des persönlichen Monatsmagazins seien denkbar einfach, betonen die Gründer. Die Familienmitglieder und alle anderen auch außerhalb von Pflegeeinrichtungen, können ihre Fotos und dazu gehörige Texte in Sekundenschnelle über die App, deren offizieller Start für Juni 2024 geplant ist, hochladen. Das Layout werde automatisch erstellt oder man kann können sich für Standardseiten entscheiden, sagt Philipp Pfefferle. Die Senioren im Kursana Domizil erhalten ihr individuelles Familienmagazin mit bis zu 16 Seiten Umfang inklusive einer Rätselseite nach einer kostenlosen Probephase jeden Monat mit der Post für zwölf Euro.

„Erika Hoffmann und die anderen Bewohnerinnen und Bewohner sind schon immer ganz neugierig auf das nächste Magazin, das ihnen sicherlich wieder ein Lächelns ins Gesicht zaubert, wenn sie ihre Familie sehen“, sagt Direktorin Stephanie Hoyer.

Zum Artikel von Kursana geht es hier entlang.

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